Gequälte Nutztiere



Seit wir mit Kinderaugen die Welt betrachtet haben,
ist uns der Anblick der Tiere vertraut,
ihre Farben, ihre Stimmen, ihre Lebenskraft,
ihre faszinierenden Fähigkeiten.

Zusammen mit uns hast Du sie ins Leben gerufen,
am selben Tag der Schöpfung.
Wie wir sind sie von Erde genommen
und werden wieder zu Erde.
Im Kreislauf der Schöpfung geben sie uns, was sie haben:
ihre Schönheit – uns zur Freude,
ihre Stärke und Anpassungsfähigkeit
als Fundament vieler menschlicher Kulturen,
ihr Leben zur Nahrung für Menschenkinder in aller Welt.

Rühre unser gewissen an, damit wir den Tieren
nicht weniger Achtung entgegenbringen als Jesus,
der sich eine Glucke wählte
zum Gleichnis für seine innersten Empfindungen.

Wir beten um Mut und Entschlossenheit für alle,
die Deine Schöpfung lieben,
damit wir alle, Konsumenten, Bauern
und politisch Verantwortliche, es schaffen,
dem entsetzlichen Leiden der Nutztiere
ein Ende zu bereiten,

dass ihnen keine körperlichen Veränderungen angezüchtet werden,
die ihnen Qualen bereiten,
dass ihre Lebensfreude nicht zerstört wird
durch Langeweile, Enge,
und Missachtung ihrer natürlichen Bedürfnisse
durch ein Leben ohne Sonne, Wind und Wetter,
ohne freundliche Gemeinschaft mit Artgenossen,
ohne Springen und Spielen –
bis zum qualvollen Schlachttransport und Tod.
Was wir ihnen antun,
zeigt, was wir bereit sind, einander anzutun

Deshalb bitten wir um Deinen Segen für alle,
die nicht mit dem Unrecht abfinden,
die Bäuerinnen und Bauern, die den Mut haben,
ihre Betriebe auf artgerechte Haltung umzustellen,
die Konsumenten, die bereit sind,
mehr Geld für ihre Nahrung zu bezahlen,
die Bürgerinitiativen, Journalisten und Politiker,
die gegen die Verbrechen an unseren Mitgeschöpfen ankämpfen.

Um Jesu willen, der uns die Lilien auf dem Felde
und die Vögel unter dem Himmel anschauen lehrt ,
damit wir von Lebensangst und Gier loskommen.