Lasst uns beten für unsere Schwestern und Brüder
und ihre Mitgeschöpfe,
die nun schon seit zehn Jahren
in nuklearverseuchten Dörfem und Städten leben,
besonders in der Ukraine und in Weißrußland:
dass unser Gott ihnen zu Hilfe komme,
indem er die Herzen und gewissen all jener anrührt,
die über die Macht und die Erkenntnisse verfügen,
um die Leiden der Tschernobyl-Opfer zu lindem.
Lasst uns beten für die Menschen,
deren Leben heute schon verloren ist,
krebskranke Kinder,
entwurzelte und verarmte Alte,
die vielen ehemaligen Katastrophen-Helferinnen und Helfer,
die jetzt in der Anonymität dahinsiechen:
dass ihren Leiden wenigstens
dadurch Achtung gezollt wird,
dass Zwecklügen und Schönfärberei aufhören
und wir alle den Mut finden,
der von Menschen gemachten Katastrophe
ins Auge zu sehen.
Lasst uns beten für alle politischen und humanitären Initiativen,
die heute und künftig den Opfern der Tschemobyl-Katastrophe
das Weiterleben erleichtern sollen:
damit der Mut zum Leben das letzte Wort behält
und eine neue Generation heranwächst,
die trotz schwerer gesundheitlicher und seelischer Belastungen
ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.
Lasst uns beten für unsere Kirche und für uns selber:
dass wir die Bewahrung der Schöpfung
nicht nur ün Munde führen,
sondern unser Gemeindeleben
und unseren persönlichen Alltag so umgestalten,
dass der Verzicht auf lebensfeindliche Technik möglich wird.
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