Du bleibst nicht zurück, draußen vor der Tür,
wenn Menschen ins Gefängnis gesperrt werden.
Du begleitest sie und stehst ihnen zur Seite,
wie Du es getan hast bei Josef in Ägypten,
bei Petrus, bei Paulus
und den Gefangenen unserer Tage.
Darum bitten wir Dich,
den Gott, der sich nicht aussperren lässt,
für unsere Schwestern und Brüder, die Abschiebegefangenen
in den Gefängnissen unseres Landes.
Was vor unseren Gerichten nicht zählt,
bei Dir hat es Gewicht:
ihre Gefühle von Ohnmacht, Angst, Ungewissheit,
Sprachlosigkeit, Isolation und Willkür.
Schenke den Gefangenen Halt
in den guten Erfahrungen ihres Lebens,
welcher Glaube und welche Kultur auch immer sie geprägt hat.
Wir beten für die Beamtinnen und Beamten,
die mit den Abschiebegefangenen umgehen,
dass sie den schweren Anforderungen ihres Dienstes
so weit wie möglich gerecht werden
und bewahrt bleiben vor Menschenverachtung und Machtmissbrauch.
Sei Du der Rückhalt aller,
die sich trotz der hohen Mauern unserer Gesetze
einsetzen für die Menschenrechte der Abschiebegefangenen:
die Frauen und Männer in Anwaltskanzleien,
Aktionsgruppen, Medienberufen,
Politik und in der kirchlichen Flüchtlingsarbeit.
Öffne ihnen Türen und Wege, damit kein Mensch
in die Hände von Unrechtsregimen ausgeliefert wird.
Kein Wort, barmherziger Gott,
ist Dir so fremd wie das Wort „Abschiebung“.
Dessen sind wir sicher, weil wir Jesus kennen,
durch dessen Mund Du uns Heimatrecht verleihst
in Deinem Reich der Gerechtigkeit und des Friedens.
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