Ausländer in der Bundesrepublik


Herr, unser Gott, seit Israel in Ägypten war,
hast Du ein Herz für die, die in der Fremde leben müssen.
Deshalb hast Du deinem Volk geboten, den Fremden zu achten.
Dein Sohn Jesus Christus begann sein Leben
als Kind von Flüchtlingen in der Fremde.

So bitten wir Dich
– für die Ausländerinnen und Ausländer,
die unter uns leben,
– für die Arbeiterinnen und Arbeiter,
die unseren Wohlstand mitgeschaffen haben
und doch samt ihren Familien
ungeliebte Nachbarn geblieben sind,
– für die Jugendlichen,
die zwischen den Kulturen aufwachsen
und vor einer ungewissen Zukunft stehen,
für die Frauen und Mädchen,
die im Widerspruch zwischen Tradition und Gegenwart
in ausweglose Konflikte geraten,
– für die gläubigen Muslime,
die vom Leben vieler Christen entsetzt und abgestoßen sind.
– für die politischen Flüchtlinge, die nicht wissen,
ob sie in unserem Land bleiben können
oder eines Tages ihren Verfolgern ausgeliefert werden.
– für die ausländischen Lehrer,
Sozialarbeiter, Journalisten und alle,
die versuchen, ihren Landsleuten
beim Leben in Deutschland zu helfen,
für alle ausländischen Schwestern und Brüder,
die im Alltag auf Beleidigungen, Vorurteile
oder blinden Fanatismus stoßen.

Guter Gott, stärke Du ihnen allen den Lebesmut,
damit sie sich nicht verbittert zurückziehen,
sondern ihren Platz in unserer Gesellschaft einnehmen.

Wir bitten Dich für alle,
die politische Ziele verfolgen,
indem sie Ausländer zu Sündenböcken erklären,
dass sie von der Fessel ihrer Vorurteile frei werden.

Vor allem aber bitten wir für uns selbst,
dass wir den Fremden begegnen wie Jesus selbst,
der einer wurde von ihnen, als er sagte:
„Was ihr einem von diesen getan habt,
das habt Ihr mir getan.“