Du bist der Gott, der mitgeht in die Fremde,
der Flüchtlinge nicht im Stich lässt:
nicht Israel in Ägypten, nicht das Kind Jesus.
Sogar den Brudermörder Kain
schützt Du in der Fremde vor Rache und Willkür.
Für Dich sind wir niemals unerwünscht und illegal,
sondern Bürgerinnen und Bürger
Deines Reiches der neuen Gerechtigkeit,
gemeinsam mit allen, die Zuflucht suchen bei Dir.
Erfüllt von diesem Vertrauen
beten wir für die Männer, Frauen und Kinder,
die künftig als illegale Ausländer gelten,
weil wir aus eigenem Interesse ein neues Recht in Kraft gesetzt haben.
Wir beten für die Menschen,
die dennoch kommen werden und zu bleiben versuchen,
weil Armut, Krieg und Verfolgung ihnen keine Wahl Lassen.
Schütze sie vor der Selbstgerechtigkeit der Gesicherten,
vor dem Fanatismus der Verblendeten,
vor der Skrupellosigkeit derer,
die ihre Not ausnutzen.
Nimm uns alle in die Schule Deiner Gerechtigkeit,
damit wir nicht länger Flüchtlinge abweisen
und zugleich Waffen verschachern,
Arme verleumden
und zugleich ungerechten Handel treiben,
Asyl verweigern und uns zugleich mit Gewaltherrschern verbünden.
Wir beten für alle Frauen und Männer,
die sich in Bürgerinitiativen, Verbänden und Kirchen
für Flüchtlinge einsetzen und nicht fragen nach legal oder illegal,
sondern nach den Menschen in ihrer Not.
Segne ihre Arbeit gegen den Geist der Zeit
und hilf ihnen, Gewissenskonflikte auszuhalten,
Segne Deine Kirche
mit dem unabhängigen Geist des Pfingstfestes,
damit sie sich des Flüchtlings Jesus würdig erweist.
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