Deine Verheißungen tragen unser Leben.
Sie sind ein Netz,
das Menschen zu retten vermag,
wenn sie abstürzen in Rechtlosigkeit und Todesgefahr.
Dass Du den Flüchtlingen Schutz geben willst,
so wie dem Kind Jesus in Ägypten,
das sind keine großen Worte,
das ist die Wahrheit
und Deine Herausforderung an unseren Glauben.
So bitten wir um die erfahrbare Gegenwart Deines Geistes
überall da, wo christliche Gemeinden in Deutschland vor der Frage stehen,
ob sie Flüchtlingen letzte Zuflucht gewähren sollen,
weil ihre Abschiebung unverantwortlich wäre.
Leite sie auf dem Weg Deiner Wahrheit
angesichts der Fragwürdigkeit aller ihrer Entscheidungen.
Lass sie unterscheiden zwischen
Umsicht und Feigheit
Mut und Ehrgeiz, Glauben und Selbstsicherheit.
Gib allen Christinnen und Christen,
die sich an Kirchenasyl-Aktionen beteiligen,
die Bereitschaft und die Stärke,
die Folgen ihres Handelns zu tragen,
weil Jesus selber ihnen begegnet
bei dem Ruf, dem sie folgen.
Vor allem aber beten wir für unsere Mitmenschen,
Schwestern und Brüder aus aller Herren Länder,
denen nichts übrig bleibt,
als zuletzt Zuflucht zu suchen
in Deinem Haus und in Deinen Gemeinden.
Stehe ihnen bei, jede Stunde und jeden Tag,
damit sie die ungeheuren seelischen Belastungen ertragen können,
hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Angst
und ständig unter dem Druck öffentlicher Aufmerksamkeit.
Mache unsere Kirche zu dem Haus,
in dem wir Dir wirklich begegnen
und Geborgenheit erfahren,damit wir bekennen können:
„Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“
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