Menschenrecht auf Wohnung


Wenn Dein Reich offenbar wird, guter Gott,
willst Du mitten unter uns wohnen,
nicht in einem himmlischen Palast,
sondern in einem bescheidenen Haus,
wie ein guter Nachbar und Freund.

Wir danken Dir für das Haus, für die Räume,
in denen wir zu Hause sind,
wo wir Geborgenheit, Freude,
Erholung und Gemeinschaft finden.

Deiner Hilfe und Deinem Schutz
befehlen wir unsere Mitmenschen,
deren Menschenrecht auf sicheres Wohnen gefährdet ist
oder schon heute missachtet wird,
hier am Ort und überall.

Wir beten für unsere Schwestern und Brüder
in den städtischen Elendsvierteln der Dritten Welt,
die sich ohne gesicherte Rechte
an ihre Notunterkünfte klammern,
weil sie keine andere Wahl haben.

Vor Dir erinnern wir uns derer,
die gewaltsam und ohne Entschädigung
aus ihrem Heim vertrieben werden
durch rücksichtslose Entwicklungsvorhaben,
durch den Tourismus der Wohlhabenden,
durch Bürgerkriege und Kriege.
Segne ihre Protestbewegungen und Selbsthilfeorganisationen
mit Erfolgen, damit Unrecht überwunden wird
und die Armen wieder zu Ehren kommen.

Öffne den Wohnungslosen und Straßenkindern,
den Drogenabhängigen und Elendsprostituierten in unserem Land
ein Haus, wo sie Zuflucht, Hilfe und Verstehen finden.

Gib den Mitmenschen Halt und Lebenswillen,
die infolge wirtschaftlicher Not
plötzlich um ihre Wohnungen und Häuser fürchten müssen,
die einen Teil ihrer Lebensträume in Trümmern sehen.

Du hältst mit uns Einzug,
und Du begleitest uns auch,
wenn wir ein vertrautes Heim verlassen müssen.
Du verschließt die Augen nicht
vor den verborgenen Schlafplätzen der Außenstehenden
und den Zelten der Flüchtlinge.
Du heißt die Verfolgten willkommen
in den Häusern Deiner Kirche.
Kein Ort, wo Menschen sich zur Ruhe legen,
ist von Dir verlassen.

Deshalb bitten wir um Deinen Segen
für die Wohnung, in der wir leben,
damit unser Herz dort die Stimme Jesu vernimmt,
wenn er eintritt
und uns Deinen Frieden ins Haus bringt.