Friedensdekade



Als Jesus Mensch wurde,
hast Du der Schöpfung von neuem
Dein Jawort gegeben:
„Friede auf Erden“;
Friede nicht in ferner Zukunft,
nicht in einem unbekannten Himmel
oder der verschlossenen Kammer unseres Herzens,
sondern mit Händen zu greifen
wie das tägliche Brot.

Wir danken Dir für alle Menschen,
denen das Evangelium Deines Friedens
zum persönlichen Ansporn, zur Inspiration,
zur Kraftquelle geworden ist bei ihrem Friedensdienst
auf den militärischen, sozialen und ökologischen Kriegsschauplätzen
unserer Tage.

Wir danken Dir auch für alle Menschen des Friedens,
zu denen Du in anderen Sprachen sprichst,
als durch die Botschaft und die Traditionen unseres Glaubens.

Keines unserer Gebete
kann alle Orte, Schicksale und Taten beim Namen nennen,
die heute dem Wort „Krieg“ seine schreckliche Bedeutung geben.
Aber Du bist der Gott,
der sich niemals resigniert und überfordert abwendet,
wenn Mensch oder Tier aufschreien
als willkürliche und hilflose Opfer des Krieges.

Gib unserer Zeit Deinen Frieden,
höher als unsere Vernunft,
so wie wir ihn fassen können:
als Mut zum ersten Schritt,
als Kraft gegen den Strom zu schwimmen,
als Weitblick, hinaus über die Enge eigener Interessen,
als Mitleid, das zur Tat wird,
als Sinn für Gerechtigkeit,
als die Freiheit, ohne den Schutz von Waffen zu leben,
damit Dein Wort des Friedens seine Frucht bringt,
hier und heute.