Ewigkeitssonntag I


Du bist der Gott, der unsere Tränen abwischt,
die Tränen der Trauer um Menschen,
die ein Teil unseres Lebens waren;
die Tränen der Angst vor Schwäche und Leiden,
vor unserem eigenen Tod;
die Tränen der Verzweiflung angesichts dessen,
was Menschen einander zufügen:
millionenfachen Tod,
die böse Frucht von Unbarmherzigkeit,
Ungerechtigkeit und Krieg;
auch die Tränen um unsere Kinder,
deren Welt heute stirbt,
Baum für Baum, Tier für Tier,
durch unsere Maßlosigkeit.

Allein auf Dich richtet sich die Hoffnung
unseres verrinnenden Lebens:
dass Du Deine Verheißungen wahr machst
und unter uns wohnst,
so selbstverständlich und vertraut
wie ein guter Nachbar,
dann, wenn die Zeit gekommen ist,
für Deinen neuen Himmel und Deine neue Erde,
auf der Gerechtigkeit wohnt.

Aus der belebenden Kraft Deiner Verheißungen
nehmen wir schon heute, was wir brauchen:
den Glauben, die Hoffnung, die Liebe.
Den Tod zugleich anzunehmen
und ihn zu bekämpfen;
ihn anzunehmen, wenn er kommt,
als Teil unseres Lebens auf unserem Weg zu Dir;
ihn zu bekämpfen,
wenn er über Mensch und Schöpfung herfällt,
als Ausgeburt von Hass und Habgier.
Damit Dein Wille geschehe
im Himmel und auf der Erde,
wie Jesus es von Dir erbeten hat.