Karfreitag II


Du Gott, der Du in Jesus Christus
als Mensch zu uns gekommen bist,
Du hast Dich so sehr erniedrigt,
dass Du den Tod am Kreuz auf Dich genommen hast.

Am nächsten bist Du uns Menschen
mit Deinem Todesschrei
„Mein Gott, mein Gott,
warum hast Du mich verlassen?“

Diesen Schrei stoßen stumm oder laut
Menschen rund um den Erdball aus,
wenn sie keinen Ausweg sehen,
Hunger leiden, krank sind,
ohne Obdach und Arbeit,
bedroht von Diktaturen und Krieg.

Herr, der Du tröstest wie eine Mutter,
wir bitten Dich,
nimm Dich der Menschen an,
deren Leben vom Tode bedroht ist,
deren Leben so menschenunwürdig ist,
dass man es nicht mehr Leben nennen kann.
Dabei denken wir besonders an die Menschen
in……………….

Herr, wir bitten Dich
nicht nur für den fernen Nächsten,
sondern auch für unsere nächsten Nachbarn.
Viele sind in diesen Wochen
zu Trauernden geworden,
denn sie haben einen geliebten Angehörigen verloren
oder sie haben anders Schwere erfahren müssen.
Lass sie klagen und trauern,
aber gib ihnen die gewissheit,
dass der Tod nicht das Letzte ist,
sondern das Tor zu etwas Neuem.

Wir bitten Dich für uns selbst,
die wir oft in unserem Denken und Handeln
beim Kreuz stehen bleiben,
beim Tod, bei der Hoffnungslosigkeit.

Lass uns das Bild asiatischer Christen verinnerlichen:
Das Kreuz verwandelt sich in einen Lebensbaum,
der Längsbalken wird zum Stamm,
der Querbalken zu Zweigen, die wachsen und blühen,
aus dem Tod geht neues Leben hervor, eine neue Welt,
in der Frieden und Gerechtigkeit sich küssen.