Widersprüche der Adventszeit




Du bist ein Gott, der sich nicht belügen lässt.
Wir bekennen Dir, dass uns die Adventszeit
zwischen den Fingern zerrinnt wie Sand,
weil alles andere zählt,
nur nicht Jesus, sein Weg, zu dienen,
denen, die ohne Hoffnung waren.

Deshalb bitten wir für die Menschen,
die in diesen Wochen käuflichen Glückes
besonders deutlich spüren,
dass sie ohne Zukunft, ohne Liebe sind.
Du lässt unsere Weihnachtsgeschäfte links liegen.
Aber lass die nicht allein,
denen der Weihnachtsrummel ins Gesicht schlägt:
die abgeschriebenen unserer Gesellschaft,
Arme, im Alter vereinsamte,
hoffnungslos Kranke und Abhängige.
Menschen, gefangen in quälenden Beziehungen.
Menschen, die den morgigen Tag fürchten müssen,
weil ihnen Arbeitslosigkeit droht – oder Abschiebung:
alle, die sich die Ohren zuhalten möchten,
weil das Geplärr der Reklameweihnacht ihnen wehtut.

Wenn Du kommst, entscheide Dich für sie,
mache ihr bedrücktes Leben zu Deinem Wohnsitz
in unserer Welt.
Deine Ankunft bei den Mühseligen und Beladenen
schließe auch die ein,
denen Advent und Weihnachten nicht mehr bedeuten
als fremdes Brauchtum der reichen Völker:
Komme den Hungernden zu Hilfe,
den Opfern der bekannten und der unbekannten Kriege
den ausgebeuteten Kindern,
den um Land und Heimat betrogenen.

Deine Wege sind nicht unsere Wege.
Aber wir leben davon, dass der Weg Jesu
unseren Lebensweg kreuzt.
Wähle Dir dazu Tag und Stunde
auch in unserem Leben.